Donnerstag, 22. Dezember 2016
Montag, 19. Dezember 2016
Mittwoch, 2. November 2016
herbstregen
in einem novembergedicht
sammeln wir pigmente
gelbbraun als gäbe es
keinen sommer
und kein versprechen für schnee
auf dem mund keine küsse
du weißt wir lügen
lügen uns die jahre entlang
streichen den november
aus jeder zeile
der vorletzte abschied
ein phantomschmerz auf der haut
sammeln wir pigmente
gelbbraun als gäbe es
keinen sommer
und kein versprechen für schnee
auf dem mund keine küsse
du weißt wir lügen
lügen uns die jahre entlang
streichen den november
aus jeder zeile
der vorletzte abschied
ein phantomschmerz auf der haut
Mittwoch, 24. August 2016
Michelsberg / Romania
durch den lautsprecher
tönt ein choral
frauen tragen frömmigkeit
und schwarze kleider
wir sprechen gedichte
eines langen tages
die karpaten ziehen grenzen
deine augen tragen sonne
bröckelnde fassaden
hinter den gardinen
trifft man liebe und neugier
in einer fremden sprache
tönt ein choral
frauen tragen frömmigkeit
und schwarze kleider
wir sprechen gedichte
eines langen tages
die karpaten ziehen grenzen
deine augen tragen sonne
bröckelnde fassaden
hinter den gardinen
trifft man liebe und neugier
in einer fremden sprache
Mittwoch, 3. August 2016
großmutter
großmutter
im schmucken kleid
und leidgewebten zeiten
erkenne ich dich nicht
im vergilbten blick
manchmal träume ich
du wärst eine mutter
die den sohn liebt
die hand auf seiner schulter
wäre er ein anderer
sei nicht so tot
im eingerahmten stein
ein herzband zwischen uns
du liebe
und leidgewebten zeiten
erkenne ich dich nicht
im vergilbten blick
manchmal träume ich
du wärst eine mutter
die den sohn liebt
die hand auf seiner schulter
wäre er ein anderer
sei nicht so tot
im eingerahmten stein
ein herzband zwischen uns
du liebe
Mittwoch, 22. Juni 2016
16/6 juni
wir sprechen holunderblütenweiß
und wie es wäre
wenn es anders käme
ein blick hinaus
der regen klatscht
ans fenster
wie applaus in einer fremden sprache
die wolkendecke
wird demnächst weiterziehen
morgen schon vielleicht
ich bewahre holunderblütenzeit
und deine zärtlichkeit und
sieben sonnenstrahlen
in einer schachtel aus karton
aus: "das jahr im kalender"
und wie es wäre
wenn es anders käme
ein blick hinaus
der regen klatscht
ans fenster
wie applaus in einer fremden sprache
die wolkendecke
wird demnächst weiterziehen
morgen schon vielleicht
ich bewahre holunderblütenzeit
und deine zärtlichkeit und
sieben sonnenstrahlen
in einer schachtel aus karton
aus: "das jahr im kalender"
Mittwoch, 18. Mai 2016
16/5 [leer] räume
gestern haben wir
vater begraben
an sein gesicht
erinnere ich mich nicht mehr
nur an den geruch von traurigkeit
es ist nicht zeitgemäß
zu weinen
heute nicht und morgen
wächst löwenzahn auf den gräbern
auf feuchter erde
wärmt die sonne
ein paar gedanken
manchmal biege ich ab
und lasse alles hinter mir
aus: "das jahr im kalender"
vater begraben
an sein gesicht
erinnere ich mich nicht mehr
nur an den geruch von traurigkeit
es ist nicht zeitgemäß
zu weinen
heute nicht und morgen
wächst löwenzahn auf den gräbern
auf feuchter erde
wärmt die sonne
ein paar gedanken
manchmal biege ich ab
und lasse alles hinter mir
aus: "das jahr im kalender"
faltenzeiten - GEDICHT DES TAGES (Januar 2016)
http://www.gedichte-bibliothek.de/pages/rss-feed/gedicht-des-tages.php?day=20160125
mit blauer tinte
gegen das vergessen
schreiben
vor den lauten
und gebrochenen
flüchtet die zeit
wortgekleidet
gegen das vergessen
schreiben
vor den lauten
und gebrochenen
flüchtet die zeit
wortgekleidet
in eine große liebe
mit blauen augen
ein leben im wartezimmer
und die kinder
aus dem haus
mit blauen augen
ein leben im wartezimmer
und die kinder
aus dem haus
am fensterbrett blühen
blasse erinnerungen
und hinter den faltenlidern
sein gesicht
blasse erinnerungen
und hinter den faltenlidern
sein gesicht
Christa Issinger
Freitag, 22. April 2016
vollversammlung der worte
einige der eingeladenen worte blieben
nach der vollversammlung
an der theke
mit einem glas wein in der hand
alle waren gekommen
die wichtigen und
die GROSSEN mit dem scharfen ß
auch die umlaut hässlichen
die
v rr ck
e ü t e n
die immer verletzenden
und die sanften
die stille saß ganz hinten im raum
der jahresbericht wurde verlesen
das vorsitzende wieder bestätigt
und das gremium des ausschusses
fiel den lautstarken zu
neben der stille saß das schweigen
die neuen wurden vorgestellt
das wort des jahres prämiert
lobreden fielen wie regen
die peinlichkeit schaute verlegen aus dem fenster
gegen mitternacht
torkelten die lustigen nach hause
sie lallten ein paar unverständliche
nach der vollversammlung
an der theke
mit einem glas wein in der hand
alle waren gekommen
die wichtigen und
die GROSSEN mit dem scharfen ß
auch die umlaut hässlichen
die
v rr ck
e ü t e n
die immer verletzenden
und die sanften
die stille saß ganz hinten im raum
der jahresbericht wurde verlesen
das vorsitzende wieder bestätigt
und das gremium des ausschusses
fiel den lautstarken zu
neben der stille saß das schweigen
die neuen wurden vorgestellt
das wort des jahres prämiert
lobreden fielen wie regen
die peinlichkeit schaute verlegen aus dem fenster
gegen mitternacht
torkelten die lustigen nach hause
sie lallten ein paar unverständliche
Montag, 4. April 2016
die seltsame stille dazwischen
vermisste worte auf blauer linie
ein geständnis
registrierte geburten
geschichten aus fremden zeiten
und handgeschriebene liebe
weiß wie die unschuld
vor dem gesetz sind alle worte gleich
die absätze flüchten ins gebirge
die leeren zeilen
zeitzeugen eines schweigens
sei ganz leise und
leg deinen atem zu den gedichten
Mittwoch, 27. Januar 2016
wortwahl
tausend worte
lastgebückte
durch den tag getragen
nur die weichen
lege ich aufs kissen
für die nacht
und die geflüsterten
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reststille
die vergangenheit hat keine stimme alles was sie sagt verliert sich in der zwischenzeit verschwommener bilder manchmal findet sie mich wie i...
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mein schneeherz ist farbenblind und taut in den sonnenfäden zu wasser fließt aus dem körper es hätte dich lieben können einen winter...
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nun schweigt der sommer und über das land sinkt weißer nebel ich schreibe worte gegen das vergessen denn was weiß der winter vom blühe...
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wer liegen bleibt kann nicht mehr fallen sage ich zu den herbstwinden darum weht durch und durch so bleibt nichts mehr übrig von der erinne...
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unausgesprochenes ohne anfang und ende im kopf wachsen grenzen zäune und sträucher ich springe über die zeit du wohnst in meinen gedanke...
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träume begräbt man und menschen wenn sie tot sind manchmal bleibt ein bild an der wand oder im herzen liebe stirbt nicht sie zieht nur wei...
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den tag hänge ich auf die leine zum lüften atme die gedanken aus die dunkelgrünen worte aus dem lauten mund kippe ich auf den asphalt ...
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nachts schreibe ich namen an die weiße wand den meiner mutter und meiner katze ich wünschte ich könnte einsamkeit freundlicher buchst...
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nie will ich aufhören dich zu umarmen nicht um dich festzuhalten wegen deinem atem an meinem körper dem meerblau deiner augen der schwi...
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manchmal lege ich mein schweigen auf deine nackte haut dann berühre ich das unsichtbare zwischen uns dirigiere die stille und staune