Mittwoch, 24. August 2016

Michelsberg / Romania

durch den lautsprecher
tönt ein choral
frauen tragen frömmigkeit
und schwarze kleider

wir sprechen gedichte
eines langen tages
die karpaten ziehen grenzen
deine augen tragen sonne

bröckelnde fassaden
hinter den gardinen
trifft man liebe und neugier
in einer fremden sprache

8 Kommentare:

  1. Ein wunderschönes Gedicht, liebe Christa! ... wie aus einem Land vor unserer Zeit.
    ... doch genau so kenne ich meine alte Heimat Siebenbürgen noch.
    Alles Liebe,
    Michael

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    1. Lieber Michael, schön, dass ich Erinnerungen an Siebenbürgen wachrütteln konnte, eine wunderbare Gegend, war ganz beeindruckt von der Gegend, den Menschen, dem Essen, der Kultur. Danke für den Besuch auf meiner Seite und den lieben Kommentar, den du dagelassen hast.
      Herzlichst,
      christa

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    2. Vor allem die Menschen, die man verloren hat ,liebe Christa ... Das Grab meiner Cousine Ingrid in Frauendorf, mein Opa liegt in Kleinschelken - hab mich nie richtig von ihnen verabschiedet ...
      Alles Liebe,
      Michael

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    3. Vielleicht könnte das dann ein Grund für eine Reise nach Sibiu sein...
      lg christa

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  2. auch bei mir ruft es Rumänienbilder einer Reise wach.
    Danke und Grüße

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  3. Hallo Christa,

    Auch in mir weckt dein Gedicht viele Erinnerungen an eine leider viel zu kurze – und bei uns ja noch zwei Tage längere – Reise. Wobei ich zugeben muss, dass mir gleich in Vers 1 die Zugankündigungs-Jingles der rumänischen Bahnhöfe in den Ohren klingen (ich hoffe, die hast du damit nicht gemeint!), die ich akustisch irgendwo zwischen Almighurt-Reklame und Kinderserien-Intro verorten würde. Schreckliche Dinger. ;-)

    Nein, Spaß, aber für mich treffen vor allem die Verse ab Mitte der zweiten Strophe ins Schwarze, die für mich einfach diese Gegensätzlichkeit symbolisieren, die mich immer wieder vom Hocker gehauen hat, in allen Bereichen ...

    Hoffentlich lässt sich so ein Grenzgänger-Trip wieder mal realisieren!

    Liebe Grüße, auch von Markus,
    Alina

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    1. Bezüglich Vers 1: es war diese Kirche in Michelsberg am Sonntag. Vielleicht ward ihr, Markus und du, schon abgereist. Aus dem Lautsprecher der Kirche erklang ein Choral, der anscheinend 4 Stunden dauert.
      Die Gegensätze in der Stadt haben mich auch irritiert, die Armut auf der einen Seite und die Samsung Werbung auf der anderen. Vergangenheit und Gegenwart längs einer einzigen Straße.
      Ja ich hoffe auch, dass wir uns wieder treffen können, war schön!
      Lg auch an Markus.
      christa

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an seidenen fäden

den tag hänge ich auf die leine zum lüften atme die gedanken aus die dunkelgrünen worte aus dem lauten mund kippe ich auf den asphalt ...